Think Big! Hast du vor, deinen neuen Blog direkt international auf Englisch aufzusetzen? Wie du einen Blog auf Englisch schreibst, ohne Muttersprachler zu sein, zeige ich dir in diesem Artikel.
Gerade wenn es um das Thema Geld verdienen geht, ist der internationale Markt für Blogger natürlich super interessant. Schreibst du auf Englisch, erreichst du damit eine wesentlich größere Zielgruppe und damit auch ganz nebenbei ein höheres Suchvolumen für Keywords, als im deutschsprachigen Raum. Aber wie schreibt man einen Blog auf Englisch, wenn Deutsch deine Muttersprache ist?
Ich habe vor ca. 2 Jahren vor dem gleichen Problem gestanden. Mein Englisch würde ich eigentlich als ziemlich gut bezeichnen. Ich war als Schüler ein kleine Weile in den USA, bin dort auch zur High School gegangen und war mit einer Amerikanerin zusammen.
Eigentlich ja optimale Voraussetzungen, für einen englischsprachigen Blog.
Dachte ich.
Nach meinen ersten paar Artikeln war ich total stolz und habe sie an amerikanische Freunde zum Drüberlesen geschickt. Das Ergebnis war leider vernichtend.
Unser Schulenglisch entspricht nicht unbedingt dem, was ein Amerikaner als gutes Englisch ansieht. Mit reinem Schulenglisch wirst du wahrscheinlich schon nach den ersten paar Sätzen aufgeflogen sein.
Und selbst wenn du, wie ich, viel mit Amerikanern zu tun hattest und darüber viel aufgeschappt hast, ist die Sache noch reichlich schwierig.
Aber nicht unlösbar, wenn du die richtigen Tools einsetzt, die ich dir gleich weiter unten verrate.
2 Dinge, ohne die dein englischer Blog ein Flop wird
Das Internet ist voll von absolut einmaligem Content, der immer professioneller wird. Dementsprechend werden die Besucher auch kleinlicher.
Es gibt zwei Dinge, die dir die Besucher richtig übel nehmen:
- Schlechte Rechtschreibung
- Falsche Grammatik
Was du aufziehen möchtest, ist nicht „nur ein Blog“. Es ist eine Publikation, in der den Besuchern Wissen vermittelt wird. Und wenn du Menschen etwas vermitteln möchtest, müssen sie dich ernst nehmen können.
Dein oberstes Ziel sollte es also sein, deine Artikel so fehlerfrei und flüssig wie möglich zu schreiben.
Das ist dein vollautomatischer Englischlehrer
Ich liebe das Internet für all die kleinen Helferlein, die es für jeden Zweck bereithält.
Grammarly ist so ein Helferlein, dass echt Gold wert ist, wenn du als Deutscher einen Blog auf Englisch schreiben möchtest.
Bei Grammarly handelt es sich um einen Onlineservice, der deine geschriebenen Sätze live checkt und Fehler und Verbesserungspotenzial direkt aufzeigt. Dabei bezieht sich Grammarly nicht nur auf die Rechtschreibung, sondern auch auf die Grammatik und sogar den Schreibstil.
Das Ganze läuft als Plugin direkt über deinen Browser, weshalb du mit dem Service im Livemodus nicht nur Google Dokumente prüfen kannst, sondern auch Mails in Gmail oder Social Media Posts auf Facebook, Twitter und Co.
Das Beste an Grammarly ist, dass es in der Lite Version komplett kostenlos ist. Dabei sind aber die wichtigsten Funktionen schon mit drin, was ich super finde:
- Prüfung deines Texts auf Rechtschreibung.
- Ein Grammatik-Checker, der dir Fehler sofort aufzeigt.
- Die Überprüfung der Satzzeichen, damit du z. B. mit einer korrekten Kommasetzung an den Start gehst.
All diese Funktionen kannst du natürlich noch wesentlich weiter aufbohren, wenn du dich für einen Pro Tarif entscheidest. Mit persönlich hat aber die kostenfreie Variante schon extrem weitergeholfen.
Das ist das mächtigste Übersetzungstool der Welt
Wenn du an automatische Übersetzungen denkst, denkst du wahrscheinlich an den Google Übersetzer.
Und an sehr komische, sinnfreien Sätze, die aus dem Übersetzer kommen 😉
DeepL ist eine Entwicklung aus Deutschland und ein Onlineübersetzer, der Google und Co. weit im Schatten stehen lässt.
Mit Hilfe der künstlichen Intelligenz kannst du deinen Blog theoretisch komplett auf Deutsch schreiben und ihn dann von DeepL übersetzen lassen. Das Ergebnis ist ziemlich sauber und auch für Muttersprachler schwer als maschinelle Übersetzung zu erkennen.
Ich benutze den Übersetzer sehr häufig selbst, um deutsche Texte in’s Französische zu übersetzen. Diese Texte werden immer wieder von einem Franzosen gegengelesen und so gut wie nie kommt eine Beanstandung.
Amerikanische Redewendungen, bzw. englische Phrasen einbauen
Gerade die Amerikaner haben eine Vielzahl von Redewendungen, die du als Deutscher so gar nicht auf dem Schirm hast. Diese Redewendungen verschleiern aber sehr gut, dass du eigentlich aus Deutschland kommst und deinen Blog nur auf Englisch schreibst.
Englische Phrasen in deinen Blogartikeln lassen deinen geschriebenen Text natürlicher wirken und stärken das Vertrauen der Leser in deine Inhalte.
Auch hier liefert dir das Internet alles, was du brauchst, um ziemlich natürliche Texte auf deine Beine zu stellen.
Die besten Auflistungen für englische Phrasen für deine Blogposts
Der Online-Sprachtrainer Babbel hat eine ziemlich gute Aufstellung geschrieben, in der 21 amerikanische Redewendungen aufgelistet sind, die eigentlich zum Alltag gehören.
Tom McPherson vom Sprachcaffe (nee, kein Rechtschreibfehler – die Kollegen heißen wirklich so) listet dir gleich 40 Redewendungen auf, die du dir in einer ruhigen Minuten genehmigen solltest.
Eine richtig große Aufstellung englischer Phrasen und Redewendungen findest du auch im Blog von LAL Sprachreisen. Mit eine der besten Aufstellungen, die ich im Netz für dich gefunden habe.
Rund 100 solcher Phrasen und Redewendungen findest du auch bei Linguatools.com. Ebenfalls sehr empfehlenswert, wenn du deine Texte ein wenig natürlicher wirken lassen möchtest.
Wie du die richtige Domain für deinen englischsprachigen Blog auswählst
Als alter Online-Marketing Veteran habe ich noch ein paar technische Tipps für dich, die dich weiterbringen, wenn du einen englischsprachigen Blog erstellen möchtest.
Gerade, wenn du einen Blog auf englisch schreiben möchtest und damit amerikanische Leser gewinnen möchtest, solltest du jetzt weiterlesen.
Die Wahl der richtigen Domain ist außerordentlich wichtig, wenn du als Blogger auf den amerikanischen Markt abzielst.
Schau dir mal für ein x-beliebiges Keyword die deutschen Suchergebnisse an. Du wirst kaum Suchergebnisse mit einer .com oder .co.k Domain finden.
Das Gleiche gilt auch andersrum für den englischsprachigen Markt. Suchst du nach einer englischen Keyphrase, werden dir überwiegend .com Domains in den Suchergebnissen präsentiert.
Warum .com immer die bessere Wahl ist
Bei internationalen Lesern sorgt die .com Domain für wesentlich mehr Vertrauen, als eine .biz, .info oder sonstwas Domain.
Wenn du dein eigenes Surfverhalten mal beobachtest, machst du unterbewusst das Gleiche. In den Google Suchergebnissen wirst du immer eher eine .de Domain anklicken, als eine .biz Domain.
Das liegt mitunter daran, dass .info, .biz und Co. sehr viel von Spammern genutzt werden und damit nicht besonders vertrauensvoll sind.
Das stellt dich leider vor das Problem, dass die Wahl deiner Domain wesentlich schwieriger wird. In Deutschland sind gute Domainnamen schon recht dünn gesät und die meisten richtig guten Namen sind längst vergeben.
Willst du dir jetzt eine .com Domain sichern, wird die Sache nicht einfacher. Im Gegenteil.
Wirf deine Wunschdomain ruhig mal in eines der unzähligen Checking-Tools, die es gibt. Hier ein Beispiel von GoDaddy:
Nachdem wahrscheinlich 5x hintereinander ausgespuckt wurde, dass die gewünschte Domain für deinen englischsprachigen Blog oder deine Website schon vergeben ist, fängst du schnell an, nach Alternativen zur .com Domain zu suchen.
Und diese Alternativen gibt es reichlich, weil alle Anbieter versuchen, dir die neueren Domainendungen wie .eu oder sogar .design anzudrehen.
Auch wenn’s schwer fällt: Lass davon einfach mal die Finger und such dir einen anderen Namen aus.
Häufige Fragen
Wie immer, gibt es auch zu diesem Thema eine Menge Fragen. Nach und nach werde ich für dich diesen Artikel mit den häufigsten Fragen erweitern.
Sollte ich meinen Blog auf Englisch oder auf Deutsch schreiben?
Das hängt komplett von deinen Fähigkeiten ab. Eine Sache solltest du immer bedenken: erfolgreiche Blogs definieren sich über ihren Content. Also über die Blogartikel, die du veröffentlichst.
Und das gilt nicht nur für die Qualität, sondern auch für die Menge der Veröffentlichungen.
Wenn du Englisch flüssig drauf hast und schnell Blogposts auf Englisch schreiben kannst – Daumen hoch. Wenn du weißt, dass dir 1.500 Wörter pro Blogpost einmal wöchentlich schwer fallen könnten, bleib bei Deutsch.
Bekomme ich mehr Traffic, wenn ich meinen Blog auf Englisch schreibe?
Mehr Traffic ist immer gut. Besonders, wenn mehr Besucher für deine Website auch mehr Einnahmen mit dem Blog bedeuten.
Mit einem englischsprachigen Blog wirst du auf jeden Fall auch mehr Traffic generieren können. Das ergibt sich alleine schon aus einer einfachen, demographischen Überlegung:
Rund 130 Millionen Menschen sprechen Deutsch als Mutter- oder Zweitsprache.
Quelle: Deutschland.de
Schon eine ganze Menge. ABER:
Ca. 340 Millionen Menschen sprechen Englisch als Muttersprache. Nimmt man jetzt alle Menschen dazu, die Englisch als Zweitsprache sprechen, bzw. Englisch gut beherrschen, kommt man auf 1,75 Milliarden Sprecher.
Quelle: Wikipedia
Ein krasser Unterschied in Bezug auf deine Zielgruppe.
Allerdings solltest du dir darüber im Klaren sein, dass auch diese Zielgruppe hart umkämpft ist. Es gehört eine Menge Durchhaltevermögen dazu, im englischsprachigen Raum mit deinen Blogartikeln Traffic zu holen.
Schaffst du es aber, für das ein oder andere Keyword in den Top 10 zu ranken, bekommst du reichlich vom Traffic-Kuchen ab.
Marc meint
Ich habe nun längere Zeit einen Blog auf Englisch geführt, wechsle aber gerade wieder zurück auf deutsch, denn:
Auch wenn DeepL und Grammerly eine große Hilfe sind, feien sie einen nicht vor Fettnäpfchen und z. B. ungeeigneten Übersetzungen. Auch Redewendungen einzubauen, ist mit Vorsicht zu genießen, da man als Nicht-native-Speaker schnell die falsche Redewendung benutzt. Oftmals wirkt es dadurch sehr gekünstelt, was dann eher kontraproduktiv ist.
Man darf auch nicht den Aufwand unterschätzen: Einen Text auf englisch zu schreiben und danach mit Deepl und Grammerly drüber zu gehen, kostet enorm viel Zeit. Eigentlich sollte man jedes Mal einen Muttersprachler drüber schauen lassen, damit es rund klingt.
Heiko Schneider meint
Hi Marc,
ich kann dir nur Recht geben. Ganz ohne Kenntnisse und bestenfalls einen Native-Speaker geht es nicht. Ich habe vor ein paar Tagen einen Expertenartikel für eine U.S. Online Marketing Plattform schreiben dürfen. Der Artikel selbst ging relativ schnell. Das Übersetzen war selbst mit allen eingesetzten Tools super zeitaufwändig. Ich würde mal tippen, dass der eigentliche Inhalt in ca. 1,5 Stunden fertiggestellt war. Die Übersetzung hat rund 2 Stunden gedauert.
Katja meint
Lieber Heiko,
ich möchte mich ganz herzlich bei Dir für die erstklassige Auflistung bedanken! Besonders Grammarly hat mir einen freudigen Schockmoment verpasst, als ich nach der Installation direkt im frisch angelegten Blog korrigieren konnte. Einfach fantastisch! Ein Teil des Schocks kam allerdings auch durch die entdeckten Fehler … 😉 die sich trotz aller Sorfalt eingeschlichen hatten. Sogar bei der Privacy Policy, die professionell übersetzt wurde, hab ich 2 Korrekturen anbringen können.
Vielen, vielen Dank! Diese Tools sind eine große Unterstützung für mich.
Mit vielen Grüßen!
Katja
Heiko Schneider meint
Hallo Katja,
das freut mich sehr! Ist toll, hin und wieder positives Feedback zu bekommen, das zeigt, dass unsere Artikel hilfreich sind ? Die ersten drei Artikel hast du ja auch schon perfekt umgesetzt. TOP!
Wenn ich noch ein wenig klugscheißen darf, würde ich dir noch diesen Artikel für den Aufbau/Umbau deiner Kategorieseiten empfehlen: https://www.lykeup.de/hub/blog-erstellen-kategorien/
Du nutzt sehr viele Kategorien und Tags in deinem Blog. Für’s SEO wäre es besser, wenn du das ein wenig umstrukturierst.
Liebe Grüße
Heiko