Cookies sind das neue, böse Monster der Datenschützer und Gerichte. Dabei sind sie nicht nur dafür da, um die Besucher von Websites „auszuspionieren“, sondern sorgen auch für einen reibungslosen technischen Ablauf einer Internetseite. Spätestens im Rahmen der aktuellen rechtlichen Situation solltest du dir aber die Frage stellen, ob deine Website Cookies verwendet.
Wie du rausfindest, ob deine Website überhaupt Cookies nutzt und vor allem welche Cookies gesetzt werden, klären wir in diesem Kurztutorial mal kurz ab.
- So kannst du prüfen, ob eine Website Cookies verwendet
- Cookies deiner Website mit Onlinetools rausfinden
- Cookie Verwendung im Safari Browser testen
- Cookies im Firefox Browser anzeigen
- Cookies einer Website im Chrome Browser anzeigen
- Warum solltest du überhaupt prüfen, ob eine Website Cookies verwendet?
- Unter’m Strich
So kannst du prüfen, ob eine Website Cookies verwendet
Um zu prüfen, ob eine Website Cookies verwendet, benötigst du nicht mehr, als deinen Standardbrowser. Egal ob Chrome, Firefox oder Safari. Über die jeweiligen Entwicklertools siehst du im Reiter „Speicher“ die verwendeten Cookies. Alternativ kannst du Cookies auch mit einem Onlineservice checken.
Cookies deiner Website mit Onlinetools rausfinden
Fangen wir mal ganz einfach an. Wenn du keine Lust hast, groß an deinem Browser rumzuspielen, kannst du auch mit Hilfe eines Services rausfinden, ob deine Website Cookies verwendet und wenn ja, welche das sind.
Es gibt genau zwei Services, die ich dir hier empfehlen würde. Der erste Service ist…
Cookiebot
Cookiebot ist meine erste Anlaufstelle, wenn es darum geht, einen DSGVO und ePrivacy Check bei Websites zu machen.
Der Service ist grundsätzlich kostenlos, bietet aber auch ein Premiumabo an, wenn du einen Cookiebanner oder einen Scan über mehr als 100 Unterseiten brauchst.
Aber auch in der kostenlosen Variante hat Cookiebot schon einiges zu bieten, was dich ruhiger schlafen lassen dürfte.
Im kostenlosen Scanbericht findest du Informationen zu den Cookies einer Website wie
- Name oder ID der gefundenen Cookies.
- Anbieter, bzw. Host der Cookies.
- Typ der Cookies.
- Ablaufdatum
- Cookie Zweck-Beschreibung
CookieMetrix
CookieMetrix bietet dir einen ähnlichen Service kostenlos an. Auch mit diesem Anbieter findest du schnell raus, ob deine oder eine fremde Website Cookies nutzt und welche das sind.
Auch hier bekommst du eine genau Auflistung über die Cookies, ihre Herkunft und ihren Verwendungszweck.
Als Beispiel zeige ich dir hier mal einen Screenshot einer Analyse. Hierbei handelt es sich um die Website des Bundesbeauftragten für Datenschutz.
Scheint ganz ok zu sein, bei den Herrschaften 😉
Cookie Verwendung im Safari Browser testen
Wenn du dich fragst, ob deine Website Cookies verwendet, kannst du das im Safari Browser super schnell feststellen. Folge einfach diesen simplen Schritten und schon bist du im Bilde.
- Öffne die betreffende Website im Safari Browser.
- Klicke mit der rechten Maustaste auf einen leeren Bereich der Website .
- Im Kontextmenü wählst du Element-Informationen und öffnest damit die Entwicklertools am unteren Bildschirmrand.
- Wähle jetzt Speicher in den Tabs der Entwicklertools.
- Klicke in der linken Spalte auf den Punkt Cookies. Dir werden jetzt alle Cookies der Website angezeigt.
Cookies im Firefox Browser anzeigen
Auch im Firefox Browser kannst du das Vorhandensein von Cookies blitzschnell überprüfen. Diese Schritte führen dich direkt zur Cookie-Anzeige im Firefox Browser.
- Website im Firefox Browser aufrufen.
- Mit der rechten Maustaste das Kontextmenü im Firefox aufrufen.
- Aus dem Menü den Punkt Element untersuchen auswählen. Damit öffnest du die Entwicklertools.
- In den Entwicklertools auf den Reiter Web-Speicher klicken.
- In der linken Spalte siehst du jetzt den Punkt Cookies. Rechts werden dir alle Cookies deiner Website angezeigt.
Cookies einer Website im Chrome Browser anzeigen
Wenn du wissen möchtest, ob deine Website Cookies verwendet, funktionieren die folgenden Schritte im Chrome Browser. Beachte, dass die verschiedenen Menüpunkte hier etwas anders heißen, als in den anderen Browsern.
- Rufe im Chrome Browser die Website auf, deren Cookies zu anzeigen möchtest.
- Klicke mit der rechten Maustaste in eine leeren Bereich der Website und öffne damit das Kontextmenü.
- Im Kontextmenü rufst du den Punk Untersuchen auf. Die Developertools des Chrome Browsers öffnen sich.
- Im neu geöffneten Bereich am unteren Bildschirmrand wählst du den Tab Application aus.
- In der linken Spalte kannst du nun Cookies auswählen.
- In der Übersicht kannst du nun prüfen, ob eine Website Cookies verwendet.
Warum solltest du überhaupt prüfen, ob eine Website Cookies verwendet?
OK, jetzt wissen wir wie der Cookie Check in den verschiedenen Browsern funktioniert. Für viele Menschen ist aber wahrscheinlich völlig unklar, warum uns das überhaupt interessieren sollte.
Wenn du deine Website Datenschutz konform aufbauen möchtest, musst du auch wissen, ob deine Website Cookies verwendet und wenn ja, welche Cookies das sind.
Das ergibt sich alleine schon aus deiner Informationspflicht deinen Besuchern gegenüber. Zwar ist die Rechtssprechung auch im Bereich Cookies wunderbar schwammig. Es lohnt sich aber den sicheren Weg zu gehen, und bestmöglich über Cookies zu informieren.
Wo wir gerade beim sicheren Weg und Cookies sind: Deine Besucher müssen nicht nur über die Cookies auf deiner Website informiert werden, sondern sollten auch die Möglichkeit eines Opt-In bekommen.
Opt-In bedeutet, dass die Besucher erst zustimmen müssen, dass ein Cookie überhaupt erst gesetzt wird.
Um die Sache nicht komplizierter zu machen, als sie ohnehin schon ist, zeige ich dir hier die 3 Hauptpunkte auf, auf die du bei der Verwendung von Cookies achten musst.
- Opt-In statt Opt-Out
Optimalerweise willigen deine Besucher dem Setzen von Cookies ein, statt eine automatische Einwilligung widerrufen (ein so genanntes Opt-Out) zu müssen. Das ist aktuell die sicherste Variante. - Besser genau aufklären
Du solltest versuchen, so transparent wie möglich zu arbeiten. Je exakter du deinen Besuchern erklärst, welche Cookies deine Website für welche Zwecke einsetzt, desto sicherer bist du rechtlich aufgestellt. - Ein Klick für alle Cookies
Du musst deine Besucher nicht für jeden Cookie einzeln nach ihrem OK fragen. Alle Cookies können auch mit nur einer einzigen Frage und einem OK des Besuchers abgeklärt werden. Weiterführende Informationen zu den Cookies deiner Website stellst du hinter einem Link zur Verfügung.
Setzt du diese 3 Punkte auf deiner Website um, musst du dir um rechtliche Fragen in naher Zukunft weniger Sorgen machen. Du übererfüllst damit schon die aktuellen Anforderungen.
Unter’m Strich
Die Hexenjagd auf Cookies halte ich für grundsätzlich verkehrt. Korrekt ist es, die Cookiewut der der großen Werbefirmen einzudämmen. Stellenweise wird da ja ordentlich übertrieben, wie alleine der Screenshot aus dem Firefox Browser oben zeigt.
Grundsätzliche Dinge, wie das Setzen von Cookies zu Analysezwecken, sollte man aber unangetastet lassen. Website-Analysen sind nicht nur wichtig, damit der Betreiber einer Website möglichst viel über die Besucher erfährt. Sie dienen vor allem der Optimierung der Inhalte auf die Bedürfnisse der Besucher.
Wenn ein Websitebetreiber nahezu blind ist und gar nicht mehr sieht, welche Inhalte gut ankommen, wird jeder neue Content ein Schuss ins Blaue. Der Betreiber wird nie wissen, wie er seine Absprungraten senken kann, oder Inhalte an bestimmten Stellen optimiert werden müssen.
Michael meint
Hallo Heiko, bin die Woche über Google auf Deine Seite gestoßen. Sehr informativ und einfach erklärt. Was mir hier in diesem Artikel noch etwas unschlüssig ist: Was ist, wenn meine Seite keine Cookies verwendet? Sprich keine Marketing- und Werbecookies, nichts von Drittanbietern sonder nur Text, Bilder (keine Videos), Code usw., was auf meinem Webspace bei gehosteten Provider liegt.
Folglich kann man in diesem Fall doch auf den Cookiebanner verzichten. Richtig? Würde mich jetzt echt mal interessieren.
Heiko Schneider meint
Hi Michael,
ein ganz seltener Fall, so völlig ohne Cookies. Aber du hast Recht. Wenn deine Seite keinerlei Cookies verwendet, kannst du auch vollständig auf den Banner verzichten. Und eine ganze Menge Besucher werden sich wahrscheinlich sehr darüber freuen, dass man bei dir nicht dieses nervige Dingen wegklicken muss. 🙂